Sichtbarkeit für Introvertierte.
Ich arbeite oft mit Menschen zusammen, die ruhig sind. Solche Menschen hören mehr zu, als sie reden. Sie sind zudem reflektiert, gründlich und sehr zuverlässig. Aber wenn es um Sichtbarkeit geht, fühlen sie sich unglaublich unwohl.
Sie sagen Dinge wie:
„Ich will mich nicht in den Vordergrund drängen.“ Oder: „Ich mag es nicht, über mich zu reden.“
Und ich verstehe das sehr gut. Sichtbarkeit fühlt sich schnell nach Selbstinszenierung an. Vor allem für Menschen, die lieber durch gute Arbeit überzeugen möchten. Aber das Problem ist: Wenn du dich nicht zeigst, wirst du übersehen und leider damit vernachlässigt, wenn es um Wertschätzung in Form von Beförderungen oder Gehaltsanpassungen geht.
Hier sind drei Dinge, die dir helfen sichtbarer zu werden, ohne dass du dich verstellen musst:
1. Fang im Kleinen an
Sichtbarkeit muss nicht gleich LinkedIn-Content oder Bühnenauftritt bedeuten. Es kann ein einfaches Gespräch im Team sein, in dem du deine Meinung teilst. Oder ein kurzer Beitrag in einem internen Chat, wenn du eine gute Idee hast. Der wichtigste Schritt ist: überhaupt anzufangen. Wenn du wartest, bis du dich „bereit“ fühlst, wirst du nie damit beginnen. Mach dir keine Gedanken darüber, wie es ankommt. Sag einfach, was du denkst.
2. Zeige deine Kompetenz
Viele Introvertierte glauben, sie müssten über sich sprechen, um sichtbar zu sein. Das stimmt so nicht. Du kannst und sollst über dein Themenfeld sprechen und nicht über dich. Wenn du erklärst, wie du an Dinge herangehst oder welche Gedanken dich leiten, verstehen andere automatisch, wer du bist und wie du arbeitest. Sichtbarkeit heisst nicht, „Ich bin gut“ zu sagen. Sichtbarkeit heisst, anderen zu zeigen, wofür du stehst. Das fühlt sich ganz anders an und ist viel authentischer. Und genau das ist dir wichtig, oder?
3. Definiere, was Sichtbarkeit für dich bedeutet
Nicht jede Person muss öffentlich präsent sein, aber jede Person sollte verstanden werden. Frag dich:
Wie will ich wahrgenommen werden?
Was sollen andere über meine Arbeit wissen?
Wo möchte ich wirken?
Wenn du das für dich klar hast, findest du deinen eigenen Weg. Vielleicht ist das ein Artikel auf LinkedIn, vielleicht ein internes Projekt oder vielleicht einfach ein gutes Gespräch mit deiner Führungskraft.
Meine Botschaft an dich:
Ich weiss, dass das Thema für viele unangenehm ist. Aber Sichtbarkeit ist kein Widerspruch zu Bescheidenheit. Es ist ein Zeichen von Verantwortung. Denn wer Wirkung erzielen will, muss gesehen werden. Und das kannst du, ohne dich zu verbiegen.
Und wenn du damit anfangen möchtest und dir jetzt sagst: “Ja, du hast Recht - Ich habe genau so viel Anerkennung wie meine extrovertierten Kollegen verdient”, dann melde dich jetzt für ein Erstgespräch bei mir, damit wir über deine Situation sprechen können.